6. November 2022: ARD Themenwoche startet: MDR mit Publikumsdialog und Positivbeispielen für gesellschaftliches Miteinander
„WIR GESUCHT – Was hält uns zusammen?“: Die 17. ARD Themenwoche vom 6. bis 12. November thematisiert den schwindenden Zusammenhalt in der Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht die Suche nach einem gemeinsamen „Wir“. Der MDR beteiligt sich in seinen digitalen und linearen Angeboten zur Themenwoche ganz bewusst mit lösungsorientiertem Journalismus und zahlreichen Positivbeispielen aus der Region. Im Fokus steht bspw. die MDR-Reihe „Die Dorfkümmerer“.
Sie zeigt, wie mit kleinen Maßnahmen und viel Herz eine Spaltung der Gesellschaft überwunden werden kann. Zudem lädt der MDR sein Publikum zum Gespräch ein und beteiligt sich am ARD Dialogtag mit gleich vier Programmangeboten am 8. November. Alle Angebote zur ARD Themenwoche werden auf einer gemeinsamen Landingpage gebündelt und können zudem größtenteils in der ARD Mediathek und in der ARD Audiothek abgerufen werden.
„Wir“– das sagt sich so leicht. Aber gibt es das große „Wir“ überhaupt noch – oder driftet die Gesellschaft auseinander in Alt und Jung, Arm und Reich, Trans und Cis, mit und ohne Einwanderungsgeschichte? Leben viele nur noch in ihrer eigenen Blase? Wo gibt es Räume für Dialog? Warum übersehen wir, was uns eint? Mit seinen trimedialen Angeboten zur ARD-Themenwoche spricht der MDR Konflikte offen an, sucht nach den Hintergründen des Auseinanderdriftens, vor allem aber nach mutigen Beispielen, wo Spaltung überwunden wird.
„Die Dorfkümmerer“
Sie sind Problemlöser, soziale Pioniere, Netzwerker. Die Rede ist von den Dorfkümmerern. Sie gehören zu einem Programm, das die thüringische Landesregierung entwickelt hat, um das Leben auf dem Land attraktiver zu machen. Aber kann Helfen per Regierungsbeschluss überhaupt funktionieren? Die neue MDR-Audioreihe ist durch ganz Thüringen gereist und hat sich umgehört und zahlreiche Positivbeispiele für ein liebevolles Miteinander gefunden. „Dorfkümmerer“ sind Menschen unterschiedlichen Alters, die sich, meist ehrenamtlich und neben ihrer eigentlichen Arbeit, engagieren. Sie übernehmen zum Beispiel Fahrdienste bei Einkäufen oder bringen Patienten aus Orten mit schlechter Verkehrsanbindung zu Arztterminen. Sie organisieren Lesungen und Dorffeste. Gemeinsam beleben sie das Leben im ländlichen Raum und schaffen ein Miteinander von Alt und Jung. Das Feature von Judith Burger ist ab 6. November in der ARD Audiothek zu hören.
Karte der Dorfkümmerer*innen SH
Sie sind Kümmerer*in in Schleswig-Holstein und noch nicht auf der Karte? Melden Sie sich gerne bei uns.
Landesweites Netzwerktreffen der DorfKümmer*innen
Presseinformation:
Dorfkümmer*innen sind auf unterschiedlichste Art und Weise in den Ländlichen Räumen aktiv. In Schleswig-Holstein gibt es Kümmer*innen / Bürgernetzwerker*innen / Dorfmanager*innen, die sich für ein besseres Leben auf dem Land einsetzen, ehrenamtlich, auf 450€-basis oder in Festanstellung. Grob betitelt umfassen ihre Tätigkeiten die Vernetzung und Stärkung ihrer jeweiligen Regionen. Dieses Angebot gilt in den meisten Wirkungsräumen altersunabhängig, für alle Anwohner, wird aber zum Großteil von älteren Menschen in Anspruch genommen.
Am 18.05.2022 hat die Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. (ALR SH e.V.) die DorfKümmerer und DorfKümmerinnen zu einem landesweiten Netzwerktreffen ins Nordkolleg nach Rendsburg eingeladen. Bei diesem Treffen konnten die Teilnehmer*innen über ihre Arbeit berichten. Die Dorfkümmer*innen greifen Menschen in jeder Lebenslage unter die Arme, sie beraten und betreuen sie und begleiten sie auch zu Terminen aufs Amt oder zum Arzt. Angesichts des demographischen Wandels sind Themen wie Mobilität, Versorgung oder Vereinsamung von zentraler Bedeutung und betreffen zunehmend viele ländliche Gebiete. Kümmer*innen sind an dieser Stelle wertvolle Bindeglieder zwischen Bürger*innen und Kommune und sie sind zur Stelle, wenn es zu Notsituationen oder Bedarfen im alltäglichen Leben – an welchem Punkt auch immer - kommt. Sie tragen zur Stärkung der Dorfgemeinschaft bei und helfen die ländlichen Räume zukunftsfähig, lebenswerter und nachhaltiger für alle Bewohner*innen zu gestalten. In Schleswig-Holstein entscheiden sich immer mehr Gemeinden dafür eine*n Kümmer*in anzustellen, um nachhaltige Impulse in die Gemeinde zu bringen. So wird aktuell auch immer häufiger in Ortskernentwicklungskonzepten empfohlen, dass Kümmer*innen in der Gemeinde aktiv und Ansprechpartner vor Ort werden sollten.
Die ALR SH e.V. bemüht sich, der immer schneller wachsenden Zahl an DorfKümmer*innen ein Forum für Austausch und Vernetzung zu bieten. Außerdem soll die Bedeutung der vielfältigen und wichtigen Arbeit der Kümmer*innen durch eine starke Stimme nach außen getragen werden. Der Akademie sind aktuell im ganzen Land über 60 Kümmer*innen bekannt, die in den Gemeinden dafür sorgen „dass das Leben im Dorf ein bisschen einfacher und besser wird“ (Otto Beek, DorfKümmerer in Hennstedt). Dank des sommerlichen Wetters konnte das 3. Landesweite Netzwerktreffen z.T. auf dem wunderschön gestalteten Außengelände des Nordkollegs stattfinden. Die Vorstellungsrunde, inklusive Vorstellung des Wirkungsbereiches, des Anstellungsverhältnisses, der vielfältigen Aufgaben und der Personengruppen, für die die Kümmer*innen zuständig sind, haben die über 20 Teilnehmenden kreativ „dargestellt“. Im Anschluss an diese Begrüßungs- und „Warm-up“-Session, gab es thematische Inputs. Managerin Anke Rohwedder aus der AktivRegion Steinburg hat über die Arbeit der RegionalManager in SH berichtet und aufgezeigt, wie und welche Projekte in den ländlichen Räumen durch LEADER gefördert werden können. Jonna Kurz von der ALR SH berichtete zudem über das DorfFunk Projekt und erläuterte die Vorteile, wie insbesondere die Kümmer*innen über die App den digitalen Austausch und die Vernetzung in den Gemeinden vorantreiben können. Als letzte Referentin hat Svenja Mix von der lagfa SH ihre Arbeit mit den Freiwilligenagenturen vorgestellt und gemeinsam wurde über mögliche Schnittstellen diskutiert.
Die lange, sonnige Mittagspause wurde für intensiven Austausch und Vernetzung genutzt, außerdem wurden Video-Interviews geführt, aus denen im Nachgang ein Videozusammenschnitt entstehen soll, der die vielfältige Arbeit der Kümmer*innen offenbart. Abschließend wurde in einer „Kreativ-Session“ gemeinsam überlegt, wie man die Netzwerkarbeit verbessern kann, welche Potentiale in einem Netzwerk liegen, wie man die Außenwahrnehmung in Form von Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Logo, Slogan, Flyer) verbessern kann und ob eine zertifizierte Fortbildung für DorfKümmer*innen denkbar ist, wie es sie beispielsweise in Niedersachsen oder in Mecklenburg-Vorpommern gibt. Die Teilnehmenden haben sich durchweg positiv geäußert und sind sehr daran interessiert sich regelmäßig zu treffen und die gemeinsame Netzwerkarbeit weiter auszubauen.
Für die Akademie, die sich für die Belange der Ländlichen Räume und deren Entwicklung einsetzt, ist die Arbeit der DorfKümmer*innen von großem Interesse – denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum. Die Arbeit der Dorfkümmer*innen wert zu schätzen und auf Landesebene bekannter zu machen wird deshalb weiterhin und zunehmend ein Anliegen der ALR sein. Motiviert durch die Rückmeldung und den Zuspruch in Rendsburg, wird die ALR neben dem alljährlichen Dorfkümmerer-Netzwerk-Treffen nun auch weitere Austausch- und Fortbildungsangebote für die Dorfkümmer*innen planen und vorbereiten.
Dorfkümmerer sind auf unterschiedlichste Art und Weise in den ländlichen Räumen aktiv. In Schleswig-Holstein gibt es Kümmerer/Bürgernetzwerker/Dormanager, die sich ehrenamtlich für ein besseres Leben auf dem Land einsetzen, die auf 450€-basis angestellt sind oder in Festanstellung tätig sind. Grob betitelt umfassen ihre Tätigkeiten die Vernetzung und Stärkung ihren jeweiligen Regionen. Dieses Angobot gilt in den meisten Wirkungsräumen altersunabhängig, für alle Anwohner, wird aber zum Großteil von älteren Menschen in Anspruch genommen. Die Dorfkümmerer greifen Menschen in jeder Lebenslage unter die Arme, sie beraten und betreuen sie und begleiten sie auch zu Terminen aufs Amt oder zum Arzt. Angesichts des demographischen Wandels sind Themen wie Mobilität, Versorgung oder Vereinsamung von zentraler Bedeutung und betreffen zunehmend viele ländliche Gebiete. KümmererInnen sind an dieser Stelle wertvolle Bindeglieder zwischen Bürger und Kommune und zur Stelle, wenn es zu Notsituationen oder Bedarfen im alltäglichen Leben – an welchem Punkt auch immer - kommt. Sie tragen zur Stärkung der Dorfgemeinschaft bei und helfen die ländlichen Räume zukunftsfähig, lebenswerter und nachhaltiger für alle Bewohner*innen zu gestalten.
Online-Netzwerk-Treffen der DORFKÜMMERER*INNEN SH am 23.11.2020
Bereits im März 2019 fand in Rendsburg ein erstes Treffen mit Kümmerer*innen aus ganz Schleswig-Holstein statt. An diese Veranstaltung haben wir - die Akademie für die Ländlichen Räume SH e.V. - am 23.11.2020 angeknüpft und nochmals landesweit 48, uns bekannte Kümmerer*innen, zu einem Online - Treffen eingeladen. Gefolgt waren der Einladung etwa 26 Menschen, die ehren- oder hauptamtlich für Bürger in den ländlichen Räumen Schleswig-Holsteins tätig sind. Einigkeit herrschte über die Notwendigkeit einer landesweiten Vernetzung und weiterführenden Maßnahmen wie Fortbildungen und Vermittlung übergreifender Informationen. Alle Teilnehmer*innen stellten sich und ihre Arbeit, die mal auf unterster, kleinräumiger Ebene funktioniert, mal großräumig organisiert ist und unterschiedlichste Zielgruppen im Blick hat, kurz vor und verorteten sich auf einer gemeinsamen Karte (s.o.).
Einen Blick "über den Tellerrand" ermöglichte uns im Anschluss Carmen Heymann aus Neu-Brandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Sie leitet dort an der Hochschule das Projekt "Dorfmoderatoren" und stellte die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten einer professionellen und wissenschaftlich begleiteten Fort- und Ausbildung vor. Von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Schleswig-Holstein (Lagfa) war Svenja Mix dabei. Sie referierte über ihre Arbeit und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Kümmerer*innen. Links zu beiden Institutionen finden Sie unter den weiterführenden Informationen.
Ein gemeinsamer Konsens war nach zwei Stunden schnell gefunden: es soll weiter gehen mit dem Netzwerk und Fortbildungen sind von vielen der Kümmerer*innen sehr gewünscht.
Wir, Jonna Kurz und Ines Möller, werden das Projekt gerne weiter begleiten und voran bringen und freuen uns jederzeit über Anregungen, Hinweise und neue Kontakte. Ein nächstes Treffen ist für Mitte 2021 geplant, das - so hoffen wir sehr - mit allen Beteiligten vor Ort stattfinden kann.
Wenn Sie Hilfe brauchen, sind wir für Sie da.
Jonna Kurz und Ines Möller
Akademie für die Ländlichen Räume SH e.V.
Hamburger Chaussee 25
24220 Flintbek
jonna.kurz[at]alr-sh.de
info[at]alr-sh.de
Tel.: 04347 704-800
Weiterführende Informationen:
- NDR Beitrag 05.07.2022: Nahverkehr in SH: Die Frau, die den Bus ersetzt
- Artikel im BauernBlatt vom 5.12.2020 zum Online-Treffen der Dorfkümmerer*innen am 23.11.2020
- Artikel in der SHZ 20.11.2020
- RÜCKBLICK VERANSTALTUNG: Was „bewegt“ die Dorfkümmerer in Schleswig-Holstein?
- EngagementstrategieSH 2020
- Engagiert in SH
- DORFMODERATOREN in Mecklenburg-Vorpommern
- DORFKÜMMERER in Brandenburg
- Freiwilliges Soziales Jahr als "Dorfkümmerer" - Modellprojekt in Niedersachsen
- DORFMODERATOREN - Ausbildung Niedersachsen
- BLE: Modellprojekt "Hauptamt stärkt Ehrenamt"
Mögliche Aufgabenbereiche DorfKümmer*innen SH (Auswahl):
Es muss jede Gemeinde „ihr“ eigenes individuelles Anforderungsprofil für ihre/n Dorfkümmerer / -in erstellen und formulieren. Folgende Aufgaben sind nur eine Auswahl aus Aufgaben, die DorfKümmer*innen in Schleswig-Holstein übernehmen.
- Regelmäßige Sprechstunden
- Festes Büro für direkten Kontakt
- + Telefonsprechstunde, Erreichbarkeit (evtl. Diensthandy)
- Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters
- Betreuung und Ansprechpartner*in speziell für Senior*innen
- Betreuung und Ansprechpartner*in für alle Bürger*innen
- Vernetzung von Ehrenamt und Verwaltung
- Aufbau eines Ehrenamtsnetzwerks für das Amtsgebiet / Stärkung und Ausbau vorhandener Strukturen
- Informationsaustausch zwischen Gemeinde / Verwaltung und Bürger*innen sowie Vereinen und Verbänden optimieren
- Transparenz von politischen Entscheidungen verbessern
- Bindeglied zwischen Bürger*innen und Verwaltung
- Hilfe bei Fragen zu Verwaltungs-, Bildungs- und Kulturangelegenheiten
- „Vorzimmer“ Bürgermeister*in
- Vermittlung von Ansprechpartnern, Informationen und Kontakten für Bürger*innen, Vereine, Touristen
- Aufrufe und Infos der Gemeinde für das Amtsblatt und lokale Presse erstellen und veröffentlichen
- Ferienprogramm: Hilfe bei der Koordinierung der Angebote und Veröffentlichung
- Kontrolle der E-Tankstellen für E-Bikes und E-Autos
- Koordinierung der Nutzung von gemeindeeigenen Räumen
- Unterstützung der Aktivitäten mit evtl. Partnergemeinden
- Pflege und Vermarktung des gemeindlichen Internetauftritts
- Betreuung und Bewerbung der örtlichen DorfNews und DorfFunk
- „Kummerkasten“
- Fahrdienst
- Begleitung von bedürftigen Bürger*innen im Alltag zu Arzt, Einkaufen etc.
- Hausbesuche
- Hilfe bei Pflegeeinstufungen
- Beratung zu Pflegehilfen
- Vermittlung von Pflegeunterstützung, Gesprächspartnern oder Begleitenden an Hilfesuchende
- Unterstützung und Vernetzung der örtlichen Vereine und Verbände
- Management und Organisation Dorfgemeinschaftshaus
- Organisation von Veranstaltungen (z.B. Zukunftswerkstätten, Flohmärkte, Weihnachtsmarkt, Dorffest, Jugendaktivitäten, Seniorennachmittage etc.)
- Organisation von gemeindlichen Angeboten (z.B. Schulschwimmen)
- Gesprächspartner*in
- Begleitung von gemeindlichen Projekten (MarktTreff, Dorfentwicklung, Gesundheitsprojekte)